Sie werden in absehbarer Zeit ein künstliches Hüftgelenk erhalten. Wir möchten Ihnen deshalb einige der Fragen beantworten, die Sie sich vermutlich stellen.
Ihr neues Hüftgelenk ist eines der am besten erforschten Produkte der Medizintechnik, ein großartiges Stück Hightech: hochmodern, durchdacht, sicher und bei guter Behandlung sehr langlebig.
Unzählige Ingenieure haben in den letzten 60 Jahren daran gearbeitet, künstliche Hüftgelenke immer weiter zu verbessern. Es gibt deshalb heute wenige medizintechnische Produkte, die so fortschrittlich sind wie ein künstliches Hüftgelenk, medizinisch auch Hüfttotalendoprothese genannt. Design, Material und Herstellung sind auf die höchsten Anforderungen ausgerichtet. Schonende OP-Methoden sorgen mit dafür, dass Sie nach dem Eingriff buchstäblich schnell wieder auf den Beinen sind.
Wenn Ihre Hüfterkrankung nicht mehr mit konventionellen Mitteln erfolgreich behandelt werden kann, kommt für Sie eine totale Hüftendoprothese infrage – sofern Sie
Wann der beste Zeitpunkt für eine totale Hüftendoprothese gekommen ist, entscheiden Sie zusammen mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt stellt die Diagnose, berücksichtigt alle Untersuchungsergebnisse und berät Sie fachlich. Vertrauen Sie ihm: Er weiß, wann die Operation aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, um Ihre Schmerzen zu mindern und so Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Arthrose: zum Beispiel durch Verschleiß oder Rheuma. Der Knorpel in der Hüftpfanne oder auf dem Hüftkopf nutzt sich immer weiter ab. Der Hüftkopf gleitet dadurch schlechter in der Hüftpfanne und ist weniger gepuffert. Im Extremfall verursacht das starke Schmerzen.
Oberschenkelhalsbruch: Durch einen Unfall bricht der Knochen im Bereich des Hüftkopfes oder des Oberschenkelhalses.
Hüftdysplasie: Es fehlt das Dach der natürlichen Hüftpfanne. Eine Fehlstellung im Hüftgelenk und mit den Jahren entstehende Arthrose sind die Folgen.
Hüftkopfnekrose: Dem Hüftkopf fehlt teilweise oder ganz die Blutversorgung. Dadurch wird er unrund und kann sich nicht im Gelenk bewegen, ohne Schmerzen zu verursachen.
Das Hüftgelenk ist nach dem Knie unser zweitgrößtes Gelenk. Es besteht aus dem Oberschenkelhals, dem Hüftkopf und der Hüftpfanne.
Das Hüftgelenk ist ein sehr starkes Gelenk. Im Laufe eines Lebens muss es viel aushalten und unzählige Bewegungen mitmachen. Manche Hüftgelenke sind für diese Belastungen anfälliger als andere und verschleißen deshalb früher.
Künstliche Hüftgelenke werden nach Prothesenschaftlänge (kurz/lang) und Einbauart (zementiert/zementfrei) unterschieden. Jedes Implantat besitzt spezielle Eigenschaften und eignet sich für bestimmte Patienten.
Bei zementfreien Hüftendoprothesen wird der Prothesenschaft ohne Knochenzement im Oberschenkelknochen verankert. Die Hüftpfanne wird direkt in den Beckenknochen eingeschraubt oder eingepresst.
Beide Komponenten, Hüftpfanne und Hüftschaft, besitzen eine rauhe Oberfläche oder eine spezielle Beschichtung, die einen schnellen Knocheneinwuchs fördern.
Ärzte führen Hüftgelenkoperationen mit speziell für die jeweilige Hüftendoprothese konstruierten Instrumenten durch. Dadurch sind meist nur kleine Hautschnitte nötig, die Hüftmuskulatur und die beteiligten Knochen werden geschont – und die Patienten sind nach dem Eingriff schneller wieder auf den Beinen. Aber auch Sie können dazu beitragen, dass Ihre Operation ein Erfolg wird:
In der Regel werden Sie schon am Tag nach der Operation zum ersten Mal aufstehen. Noch müssen Sie sehr vorsichtig sein: Ihr Arzt wird Ihnen deshalb sagen, welche Bewegungen Sie vermeiden sollen und ob Sie Gehstützen benutzen müssen.
Wenige Tage nach der Operation beginnen Sie mit der Rehabilitation in einer Klinik oder einem ambulanten Zentrum. Ihre Hüftmuskulatur wird dadurch täglich kräftiger und stabilisiert Ihr künstliches Gelenk. Die meisten Patienten sind wenige Wochen nach der Operation ohne Gehstützen mobil und schmerzfrei.
Belasten Sie Ihre neue Endoprothese nicht stärker, als es Ihr Arzt erlaubt. Ein frisch operiertes Hüftgelenk benötigt eine gewisse Zeit für die Heilung.
Leistungssport ist mit einem künstlichen Hüftgelenk nicht zu empfehlen. Gegen Radfahren, Wandern und Schwimmen beispielsweise spricht jedoch nichts.
Qualitativ hochwertige Hüftendoprothesen halten im Durchschnitt 15 Jahre. Es sind aber auch Patienten bekannt, die bereits seit 25 Jahren und länger das gleiche künstliche Hüftgelenk tragen. Voraussetzung für eine möglichst lange Haltbarkeit der Hüftendoprothese ist, dass Sie ein paar Vorsichtsmaßnahmen einhalten, stets dem Rat Ihres Arztes folgen und ihn bei Problemen umgehend aufsuchen.
Aber auch für die Zeit danach gibt es eine Lösung: Sollte Ihre totale Hüftendoprothese seine Lebensdauer erreicht haben kann Sie in einer Austauschoperation durch eine neue ersetzt werden.